17 Ziele
17 Ziele - Unsere Verantwortung
Tu Du´s für Dich - leicht erklärt
Auf dieser Seite soll gezeigt werden, wie die Stadt Mainz, ihre Bürgerinnen und Bürger, Gruppen, Organisationen und Initiativen dazu beitragen können, dass die 17 globalen Nachhaltigkeitsziele gemeinsam erreicht werden.
Ziel 1: Armut in allen ihren Formen und überall beenden
Ca. 11 Prozent der Weltbevölkerung lebt in extremer Armut. Im Jahr 2015 waren es etwa 836 Millionen Menschen. Sie mussten mit weniger als 1,25 US-Dollar pro Tag auskommen. Die Weltgemeinschaft hat es sich zum Ziel gesetzt, die extreme Armut bis 2030 komplett zu beenden.
"Armut ist nicht natürlich, sie wurde von den Menschen geschaffen und kann deshalb überwunden, sowie durch geeignete Maßnahmen ausgerottet werden. Die Beseitigung der Armut ist kein Akt der Barmherzigkeit, sondern der Gerechtigkeit." (Nelson Mandela, Friedensnobelpreisträger)
Ziel 2: Den Hunger beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung erreichen und eine nachhaltige Landwirtschaft fördern
Noch immer hungern 795 Millionen Menschen, zwei Milliarden Menschen sind mangelernährt. Hunger ist nicht nur das größte Gesundheitsrisiko, sondern auch eines der größten Entwicklungshemmnisse. Er trägt zu Flucht und Vertreibung bei, fördert Perspektivlosigkeit und Gewalt. Es werden heute genügend Nahrungsmittel auf der Welt produziert, um allen Menschen eine ausreichende Ernährung zu sichern. Allerdings haben auf Grund von mangelnder Infrastruktur, Handelsbarrieren und bewaffneten Konflikten nicht alle Menschen den gleichen Zugang zu Nahrung.
„Die Weltlandwirtschaft könnte problemlos 12 Milliarden Menschen ernähren. Das heißt, ein Kind, das heute an Hunger stirbt, wird ermordet.“ (Jean Ziegler, ehemaliger UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung)
Ziel 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen jeden Alters gewährleisten und ihr Wohlergehen fördern
Gesundheit ist gleichzeitig Ziel, Voraussetzung und Ergebnis von nachhaltiger Entwicklung. Ihre Förderung ist ein Gebot der Menschlichkeit – sowohl in den Industrie- als auch in den Entwicklungsländern. Weltweit leben etwa 39 Prozent der Weltbevölkerung ohne Krankenversicherung, in einkommensarmen Ländern sind es sogar mehr als 90 Prozent. Immer noch sterben viele Menschen an Krankheiten, die bei richtiger Behandlung nicht tödlich verlaufen müssten oder durch Impfungen einfach zu verhindern wären. Durch eine Stärkung der Gesundheitssysteme und insbesondere durch eine breite Verfügbarkeit von Impfstoffen, kann es uns gelingen, diese Krankheiten bis 2030 zurückzudrängen und sogar auszurotten.
„Es ist Zeit, Gesundheitsfürsorge als Teil einer ’sozialen Infrastruktur‘ zu konstituieren, die Gesundheit als ein öffentliches Gut begreift, das allen verfügbar sein muss.“ (medico international)
Ziel 4: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten lebenslangen Lernens für alle fördern
Menschen den Zugang zu Bildung zu verwehren heißt, ihnen ein elementares Menschenrecht vorzuenthalten – und wichtige Entwicklungschancen für den Einzelnen und die Gesellschaft. Bildung befähigt Menschen, ihre politische, soziale, kulturelle, gesellschaftliche und wirtschaftliche Situation zu verbessern. Weltweit haben 58 Millionen Kinder und 63 Millionen Jugendliche noch keinen Zugang zur Grund- und Sekundarschule. 90 Prozent aller Kinder mit einer Behinderung gehen niemals zur Schule. 781 Millionen Menschen sind Analphabeten. 7,5 Millionen funktionale Analphabeten gibt es allein in Deutschland.
„So lasst uns denn den Kampf aufnehmen gegen Analphabetismus, Armut und Terror und dazu unsere Bücher und Stifte in die Hand nehmen. Sie sind unsere wirksamsten Waffen. Ein Kind, ein Lehrer, ein Stift und ein Buch können die Welt verändern. Bildung ist die einzige Lösung. Bildung steht am Anfang von allem.“ (Malala Yousafzai, Kinderrechtsaktivistin und Friedensnobelpreisträgerin)
Ziel 5: Geschlechter-gleichstellung erreichen und alle Frauen und Mädchen zur Selbstbestimmung befähigen
Internationale Studien und Schätzungen belegen: Frauen werden fast überall auf der Welt noch immer benachteiligt und ihrer Rechte beraubt. Die Mehrheit der Armen und der größte Teil aller Analphabeten sind weiblich. Jedes Jahr sterben etwa 300.000 Frauen an Komplikationen während der Schwangerschaft oder der Geburt, 99 Prozent von ihnen in Entwicklungsländern. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO werden mehr als ein Drittel aller Frauen weltweit zu Opfern von körperlicher oder sexueller Gewalt.
„Eine Gesellschaft, in der Mädchen und junge Frauen ihr volles intellektuelles, soziales und politisches Potenzial ausschöpfen können, ist gleichzeitig auch eine sichere, gesunde und florierende Gesellschaft.“ (Julia Gillard, ehemalige Premierministerin von Australien)
Ziel 6: Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten
Ohne Wasser kein Leben! Wir benötigen es als Trinkwasser, aber auch in der Landwirtschaft, um Nahrungsmittel zu produzieren. Die Vereinten Nationen haben daher 2008 den Zugang zu sauberem Trinkwasser als Menschenrecht anerkannt. Dennoch müssen 748 Millionen Menschen noch immer ohne sauberes Trinkwasser auskommen. Nach Schätzungen sterben deswegen an einem einzigen Tag weltweit 5.000 Kinder. 2,5 Milliarden Menschen haben keinen Zugang zu sanitärer Grundversorgung.
„Wir erreichen alle Entwicklungsziele nur, wenn wir verstehen, wie Wasser als global begrenzte Ressource mit den anderen Zielen verbunden ist." (Stefan Reuter, Geschäftsführer des BORDA e.V.)
Ziel 7: Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und moderner Energie für alle sichern
„Kernkraftwerke hinzustellen, ohne zu wissen, wo der Atommüll endlagert werden kann, ist wie das Abziehen einer Handgranate bevor man weiß, wo man sie hinwerfen wird.“ (Dieter Hildebrandt, Kabarettist, Schauspieler und Buchautor)
Ziel 8: Dauerhaftes, breitenwirksames und nachhaltiges Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle fördern
„Das Problem ist nicht, dass wir mehr Wohlstand wollen. Das Problem ist, dass wir Wohlstand durch materiellen Besitz definieren.“ (Dennis Meadows, Ökonom)
Ziel 9: Eine widerstandsfähige Infrastruktur aufbauen, breitenwirksame und nachhaltige Industrialisierung fördern und Innovationen unterstützen
„Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass sich etwas ändert.“ (Albert Einstein, theoretischer Physiker und Physik-Nobelpreisträger)
Ziel 10: Ungleichheit in und zwischen Ländern verringern
„Würde man das Vermögen der unteren Hälfte auf 1,5 oder zwei Prozent aufstocken, hätte man für die Armen so viel erreicht wie mit 30 Jahren Wachstum, und das, ohne die planetarischen Grenzen weiter zu überschreiten.“ (Thomas Pogge, Professor für Philosophie)
Ziel 11: Städte und Siedlungen inklusiv, sicher, widerstandsfähig und nachhaltig gestalten
„Nachhaltigkeit heißt: Kann man auf Dauer so weitermachen, wie man es heute macht? Wenn man das nicht kann, dann ist es nicht nachhaltig“ (Anselm Görres, Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft)
Ziel 12: Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster sicherstellen
„Immer wieder gibt der Mensch Geld aus, das er nicht hat, für Dinge, die er nicht braucht, um damit Leuten zu imponieren, die er nicht mag.“ (Danny Kaye, Schauspieler, Komiker und Sänger)
Ziel 13: Umgehend Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels und seiner Auswirkungen ergreifen.
„Der Klimawandel ist wie ein Asteroideneinschlag in Super-Zeitlupe. Wir verdrängen ihn wegen seiner Langsamkeit.“ (Hans Joachim Schellnhuber, Direktor am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung )
Ziel 14: Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne nachhaltiger Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen
„In den Mägen an der Nordseeküste gestrandeter Pottwale haben Veterinäre viel Müll gefunden. (…). Bei Untersuchungen tauchten Fischernetze, Leinen, alte Autoteile, Kaffeekapseln und Verpackungen in teils erheblichem Ausmaß auf, (…).“ (Weser Kurier 18.05.2016)
Ziel 15: Landökosysteme schützen, wiederherstellen und ihre nachhaltige Nutzung fördern,
„Wir müssen die Warnung ernst nehmen, die Menschheit habe bereits ’planetary boundaries‘ überschritten und sei dabei, ’ihren‘ Planeten zugrunde zu richten.“ (Elmar Altvater, Politikwissenschaftler)
Ziel 16: Friedliche und inklusive Gesellschaften für eine nachhaltige Entwicklung fördern,
„Man muss Partei ergreifen. Neutralität hilft dem Unterdrücker, niemals dem Opfer. Stillschweigen bestärkt den Peiniger, niemals den Gepeinigten.“ (Elie Wiesel, Schriftsteller und Friedensnobelpreisträger)
Ziel 17: Umsetzungsmittel stärken und die Globale Partnerschaft für nachhaltige Entwicklung mit neuem Leben erfüllen
Wir können die erste Generation sein, der es gelingt, die Armut zu beseitigen, ebenso wie wir die letzte sein könnten, die die Chance hat, unseren Planeten zu retten. (Ban-Ki Moon, UN-Generalsekretär von 2007 bis 2016)
Mainzer Gruppen und Vereine, die die Nachhaltigkeitsziele unterstützen
afemdi-projekte Deutschland e.V.
Wir leisten mit unserer Arbeit einen Beitrag zur Umsetzung der SDGs 4 und 5 in Maroua/Kamerun. Die Ziele unserer Arbeit sind:
- Alphabetisierungsprogramm für AFEMDI
- Frauen - Schulpatenschaften für die Grundschulausbildung sowie Förderung für weiterführende Schulen bzw. die Universität
- Bau eines Schulgebäudes auf dem vereinseigenen Grundstück. Das Schulgebäude steht bereits im Rohbau; derzeit wird die Möblierung vor Ort angefertigt. Das Gebäude soll ab dem Schuljahr 2018/2019 genutzt werden können. 33 Stipendiat*innen werden durch die rheinhessischen Patenschaften unterstützt. Als Arbeitgeber für ortsansässige Handwerker ist der Partnerverein Afemdi-Maroua ein wichtiger gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Faktor; die Menschen können so in ihrer Heimat bleiben. Mit der Bildung werden die Frauen selbstständig und lernen, sich in Eigenverantwortung im gesamten gesellschaftlichen Leben zu behaupten. Die Entwicklung der geförderten Schüler*innen zeigt inzwischen messbare Erfolge in Bildungs- und Berufsabschlüssen. Mit dem Schulgebäude haben die benachteiligten Frauen und Mädchen weiterhin einen Platz, in dem sie sich sicher fühlen und Beratungs- und Bildungsmöglichkeiten erhalten. Wir freuen uns über Vernetzung und konkrete Kooperationen, um neue Gruppen/Menschen kennen zu lernen, die mitarbeiten oder spenden wollen. Auch Gesprächsaustausch ist immer willkommen.
Webseite: www.afemdi.de
Ansprechpartnerin: Elke Scheiner
DGB Rheinhessen-Nahe
Der Deutsche Gewerkschaftsbund ist die politische Interessenvertretung aller Arbeitnehmerinnen und Ar-beitnehmer und wir arbeiten an der Umsetzung einer Vielzahl der 17 Nachhaltigkeitsziele: Wir kämpfen beispielsweise dafür, dass die Menschen im Land von ihrer Arbeit Leben können, dass sie bei der Verrichtung ihrer Arbeit gesund bleiben, dass sie gut abgesichert sind, wenn sie ihre Arbeit verlieren und dass sie nach dem Erwerbsleben eine auskömmliche Rente erhalten. Wichtig ist uns auch, dass neben der Arbeit Zeit für die Familie bleibt, alle Zugang zu guter Bildung erhalten und niemand aufgrund des Geschlechtes oder anderer Merkmale benachteiligt wird. Wer unsere Arbeit unterstützen möchte, sollte in eine unserer acht Mitgliedsgewerkschaften eintreten. Starke Gewerkschaften sind gesamtgesellschaftlich notwendig und helfen dem einzelnen Mitglied, wenn es z.B. mal juristischen Streit mit dem Arbeitgeber geben sollte. Weitere Infos über unsere Arbeit sind auf rheinland-pfalz-saarland.dgb.de zu finden.
Ansprechpartner: Kai Partenheimer
UrStrom BürgerEnergieGenossenschaft Mainz eG
Mit unserer Arbeit tragen wir zur Umsetzung der SDGs Nr. 7 und 13 bei. Dieser Sommer hat uns gezeigt, wohin der Klimawandel führt … Unser Ziel ist eine klimaschonende, bezahlbare und dezentral organisierte Energieversorgung, die von Bürgerinnen und Bürgern getragen wird. Wir leisten einen Beitrag zur Energiewende in unserer Region und stärken dabei die Rolle der Bürgerinnen und Bürger. Konkret bedeutet dies, dass wir Photovoltaikanlagen bauen, Strom aus erneuerbaren Energien vertreiben und ein Elektro-CarSharing in Mainz anbieten. Wir haben in den letzten Jahren 12 Photovoltaikanlagen in Mainz und Umgebung gebaut, die Strom für gut 100 4-Personen-Haushalte produzieren. Sie vermeiden jährlich den Ausstoß von etwa 300 t CO2. Der jüngste Erfolg ist, dass wir das erste e-CarSharing in Mainz an den Start bringen konnten. Auch, dass unsere Initiative mittlerweile von über 200 Menschen getragen wird, ist eine schöne Bestätigung unserer Arbeit. Wir bieten zahlreiche Möglichkeiten der Beteiligung – von der Mitgliedschaft über den Bezug von Ökostrom und der Nutzung unserer Elektroautos bis hin zur Geldanlage und zur aktiven Mitarbeit. Schauen Sie einfach mal bei unserem monatlichen Stammtisch UrStromClub vorbei.
Termine unter www.urstrom.de
Ansprechpartner: Christoph Albuschkat
Weltladen-Dachverband e.V.
Weltläden haben viele Berührungspunkte zu den SDGs. Ein Fokus liegt auf Ziel 12. Als Bundesverband der Weltläden unterstützen wir die Arbeit unserer rund 450 Mitglieder. Weltläden setzen sich mit dem Verkauf fair gehandelter Produkte sowie mit Bildungs- und politischer Kampagnenarbeit für mehr Gerechtigkeit im Welthandel ein. Der Umsatz mit fair gehandelten Waren in Deutschland beträgt mittlerweile rund 1,5 Mrd. Euro und steigt weiter stark an. Als Pioniere des Fairen Handels haben Weltläden einen großen Anteil an dieser Entwicklung. Ein fairer Umgang miteinander sollte selbstverständlich sein – sowohl mit den Menschen in unserem täglichen Umfeld als auch mit den Menschen am anderen Ende der Welt, die unseren Kaffee produzieren und unsere Textilien herstellen. Kaufen Sie fair gehandelte Produkte in einem der rund 800 Weltläden in Deutschland. Weltläden bieten außerdem Raum für bürgerschaftliches Engagement – sei es im Warenverkauf, in der Öffentlichkeits- oder politischen Kampagnenarbeit oder im Bildungsbereich.
Den Weltladen in Ihrer Nähe finden Sie unter www.weltladen.de
Ansprechpartnerin: Nadine Buch
Weiterführende Informationen
Adresse
- Telefon
- +49 6131 12-3730
- Sabine.Greschstadt.mainzde
- Internet
- mainz.de/agenda2030