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Erfurt

Kurzinformation

Erfurt, seit 1991 Hauptstadt des Bundeslandes Thüringen, ist als Stadt einer eindrucksvollen Domkirche und vieler weiterer alter Kirchen, als Ort bedeutender Luther-Stätten und als deutsche Blumen- und Samenstadt in Deutschland und darüber hinaus bekannt. Es liegt in der Mitte Deutschlands an alten europäischen Handelsstraßen und unweit des Thüringer Waldes, eines herrlichen Mittelgebirges.

Erfurts Lage im fruchtbaren und klimatisch begünstigten thüringischen Becken hat zum Aufblühen der Stadt, die rund 214.000 Einwohnerinnen und Einwohner zählt, beigetragen. Die Stadt ist Verwaltungszentrum und Standort aufstrebender Industriezweige.

Geschichte

Die erste schriftliche Erwähnung von "Erphesfurt" erfolgte 742, als Bonifatius in Erfurt ein Bistum gründete. Diese Ersterwähnung bot den Erfurtern Anlass, 1992 das 1250-jährige Stadtjubiläum zu feiern. Das Bistum Erfurt wurde schon bald mit der Erzdiözese Mainz vereinigt. Die Erzbischöfe von Mainz gewannen um das Jahr 1000 auch politische Rechte in Erfurt, doch wahrte die Stadt weitgehende Unabhängigkeit und erfreute sich bis 1664 einer nahezu reichsunmittelbaren Stellung. Der Handel, besonders mit dem Blaufärbemittel Waid, verschaffte Erfurt im Spätmittelalter Reichtum und Macht.

In der Reformationszeit wandte sich der größte Teil der Bevölkerung der Stadt, in deren Augustinerkloster Martin Luther entscheidende Lebensjahre verbracht hatte, der neuen Lehre zu. 1664 gelang es dem kurmainzischen Staat, die Stadt mit Waffengewalt zu unterwerfen. Karl Theodor von Dalberg (1772-1802), der wohl bedeutendste und gleichzeitig letzte kurmainzische Statthalter, wirkte in wirtschaftlicher wie in kultureller Hinsicht für die Stadt segensreich. 1802 wurde die Stadt in den preußischen Staat eingegliedert. Von 1806 bis 1814 unterstand sie unmittelbar Napoleon und kam danach wieder zu Preußen.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Erfurt Bestandteil des Landes Thüringen und war von 1948 bis 1952 dessen Hauptstadt. Nachdem das Land Thüringen 1952 faktisch aufgelöst worden war, war es bis zur Wende und politischen Neuorientierung in drei Bezirke gegliedert, von denen der Bezirk Erfurt der flächen- und einwohnermäßig größte war.

Sehenswürdigkeiten

Die reizvolle Altstadt mit ihren stimmungsvollen Gassen und Plätzen an der Gera ist trotz Bombenschäden des Zweiten Weltkrieges und modernen Neubauten in ihrer mittelalterlichen Struktur erhalten und stellt ein bedeutendes Denkmal deutscher Stadtbaukunst dar. Erfurts Wahrzeichen, das in Europa einzigartige Kirchenensemble von Dom und Severikirche, überragt majestätisch das Stadtbild.

Weiteres Wahrzeichen der Stadt ist die Krämerbrücke über die Gera. Die steinerne Bogenbrücke mit dem Charakter einer Fachwerkstraße ist europaweit die einzig vollständig bebaute und bis heute erhaltene Wohn- und Geschäftsbrücke. In unmittelbarer Nähe liegt die Michaelisstraße, die zahlreiche alte Bürgerhäuser aufweist. Hier befand sich auch das Hauptgebäude der über 700 Jahre alten Universität, welches jedoch 1945 von Bomben zerstört wurde. Nur Teile des Portals und der Fenstergewände überstanden den Luftangriff. Das Gebäude wurde rekonstruiert und fällt durch ein sehenswertes gotisches Portal auf. Weltbekannte Stätten, die Luthers Leben maßgeblich geprägt haben, sind das Augustinerkloster (1277) und die Augustinerkirche (1290-1350). An der Nordseite des Angers befindet sich die Kaufmannskirche, in der Johann Sebastian Bachs Eltern getraut und 61 Kinder der Erfurter Bach-Familien getauft wurden. Vor dieser Kirche befindet sich das Lutherdenkmal, errichtet 1889.

Der Anger, seit Ende des 14. Jahrhunderts Marktplatz für den Waidhandel, entwickelte sich mit dem wirtschaftlichen Aufschwung nach der Entfestigung der Stadt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zur Repräsentationsstraße. In den 1970er-Jahren wurde der Bereich zur Einkaufs- und Fußgängerzone umgestaltet. Dies und die Tatsache, dass er zahlreiche historische und architektonisch bemerkenswerte Gebäude aufweist, machen ihn besonders reizvoll. Über 20 Pfarrkirchen, zahlreiche Kapellen sowie ein Dutzend Klöster und Stifte gaben der Stadt die Beinamen "Thüringisches Rom" und "Erfordia turrita" (turmgekröntes Erfurt).

Besonders beachtenswert ist das Haus Anger 37/38 mit dem wohl schönsten Renaissanceportal Erfurts. Das Gebäude war zu Dalbergs Zeiten oft Treffpunkt berühmter Persönlichkeiten. Goethe und Schiller sowie die Gebrüder Humboldt weilten hier gerne. Eine moderne Sehenswürdigkeit ist das neue Theater, das nach vier Jahren Bauzeit im September 2003 eröffnet wurde.

Universität und Schulen

Am 1. Mai 1392 öffnete die Universität Erfurt als fünftes Studium Generale ihre Pforten. Neben Köln war sie die einzige Hochschule Deutschlands, die ihre Gründung der Bürgerschaft verdankte. Ihre angesehene juristische Fakultät trug ihr die Bezeichnung "das nordische Bologna" ein. Im 15. Jahrhundert besaß die Universität große Bedeutung und war Zentrum des Humanismus. Martin Luther war ihr wohl bekanntester Student. Die Universität wurde 1816 aufgehoben.

Die alte Erfurter Hochschule fand - wenigstens für den medizinischen Fachbereich - eine Fortsetzung durch die im Oktober 1954 gegründete medizinische Akademie, die dem ärztlichen Nachwuchs als Ausbildungsstätte diente. 1987 gründete eine Gruppe Erfurter Bürger die "Interessengemeinschaft Alte Universität Erfurt". Ziel dieser sich während der politischen Wende zur Bürgerbewegung entwickelnden Gemeinschaft war es, die humanistische Tradition der Alma mater Erfordensis zu pflegen und die Universität Erfurt wieder zu gründen.

Am 29. April 1994 fand der Festakt der Landesregierung zur Neugründung der Universität Erfurt statt. Die Universität Erfurt ist eine geisteswissenschaftlich zentrierte Hochschule mit Philosophischer -, Staatswissenschaftlicher -, Erziehungswissenschaftlicher - und Katholisch-Theologischer Fakultät sowie dem Max-Weber-Kolleg, einer fakultätsähnlichen zentralen Einrichtung für Forschung und Lehre, welche als Center for Advanced Study, Forschungsinstitut und Graduiertenkolleg verbindet. 1991 wurde die Fachhochschule Erfurt mit elf Fachbereichen gegründet.

Wirtschaft

Die Landeshauptstadt Erfurt ist das politische, wirtschaftliche und kulturelle Zentrum des Freistaates Thüringen. Aufgrund ihrer Lage in der geographischen Mitte Deutschlands und ihrer infrastrukturellen Vorzüge gelangte die Stadt bereits im Mittelalter zu Ruhm und Aufschwung. Auch zu Beginn des 3. Jahrtausends profitiert die Stadt von dieser Standortgunst. Einwohner, Besucher und nicht zuletzt Unternehmer wissen die zentrale europäische Lage an der Schnittstelle großer Verkehrswege in Ost-West und Nord-Süd-Richtung zu schätzen.

Die Autobahnen A 4 und A 9 werden ergänzt durch den zügigen Ausbau der A 71. Die ICE-Trasse von Berlin über Erfurt nach München wird nach ihrer Fertigstellung die bestehenden Schienenverbindungen ergänzen und die Region in kürzester Fahrzeit an die europäischen Metropolen anbinden. Der internationale Flughafen Erfurt verzeichnet wachsende Passagierzahlen und Frachtaufkommen.

Den Wirtschaftsstandort kennzeichnet ein ausgewogener Mix von produzierendem Gewerbe, Dienstleistungen sowie Einzelhandel. Die Kernkompetenzen Mikrosystemtechnik/Photovoltaik, Maschinen- und Anlagenbau, Logistik, Landwirtschaft/Gartenbau und Kindermedien prägen sein Profil. Die Unternehmen der traditionellen Branchen Maschinen- und Anlagenbaubau, Nahrungsgüterindustrie sowie Gartenbau haben sich erfolgreich an den aktuellen Bedarf der internationalen Märkte angepasst. Heute wird der Produktionsstandort zunehmend von Unternehmen der Mikrosystemtechnik und Photovoltaik geprägt. Vom Kinderkanal, gegründet durch ARD und ZDF, gehen für die Medienbranche innovative Impulse aus. Neben Beiträgen für Kinder produzieren zahlreiche Firmen in Erfurt und Umgebung Beiträge für die verschiedenen Programmanbieter. Speziell für Kinder entwickeln Erfurter Unternehmen Produkte zum altersgerechten Einsatz und zur Anwendung verschiedenster Medien - vom interaktiven Spiel bis zur Lernsoftware.

Orientiert an den Bedarfen der unterschiedlichen Branchen werden am Standort relevante Dienstleistungen auf hohem Niveau angeboten. Eines der modernsten Messezentren Europas, Finanzinstitute, die Landes- und Stadtbehörden sowie das Beherbergungs- und Freizeitgewerbe vervollständigen das Serviceangebot.

Kultur und Veranstaltungen

Auch für den kulturell Interessierten hat Erfurt ein umfangreiches Angebot. Das Theater Erfurt, ein Zwei-Sparten-Haus mit Musiktheater und Konzertwesen, das Theater Waidspeicher, das Kabarett "Die Arche", mehrere Museen und Galerien, darunter die Kunsthalle, das Forum Konkrete Kunst und der Kulturhof Krönbacken sowie vielfältige Ausstellungen und Konzerte prägen die kulturelle Vielfalt der Stadt.

Während des ganzen Jahres hat Erfurt auf musikalischem Sektor ein erstklassisches Angebot. Besonders erwähnenswert sind die DomStufen-Festspiele, die vor der beeindruckenden Kulisse von Dom und Severi stattfinden, das New Orleans Music Festival, die Jazzmeile, der Internationale Orgelwettbewerb, die Erfurter Kirchenmusiktage, das Musica Rara Festival und die Erfurter Bachtage. Über das aktuelle Angebot informiert das "Erfurt-Magazin", der monatliche offizielle Veranstaltungskalender der Landeshauptstadt.

Erholung und Freizeit

Auf besondere Art und Weise präsentiert sich die Blumenstadt Erfurt auf dem Gelände der Erfurter Garten- und Ausstellungs-GmbH Cyriaksburg (ega). Die gartenarchitektonische Gestaltung der Anlage beeindruckt durch die Einbindung der Vielgestaltigkeit der Natur in ein Gesamtbild. Auf dem 90 Hektar umfassenden Areal präsentieren sich Rosen- und Irisgärten, der "Karl-Foerster-Garten" mit Stauden und immergrünen Gehölzen, Schauhäuser mit tropischen Pflanzen, Kakteen, Orchideen sowie ein großes Spiel- und Freizeitzentrum.

In unmittelbare Nähe befindet sich mit der Messe Erfurt ein Veranstaltungszentrum, in dem in drei Hallen regelmäßig Messen und Ausstellungen, Events und Musikveranstaltungen stattfinden und die mittlerweile bei den Konzertveranstaltern zu den bedeutenden Locations in Deutschland zählt.

Der Thüringer Zoopark Erfurt lädt die Besucher ein, eine Bildungs- oder sogar Forschungsexkursion in die Tierwelt nahezu aller Kontinente zu unternehmen. Der Zoo beherbergt seltene Wildtierarten und widmet sich seit langem der Erhaltung aussterbender Haustierrassen. Auch lauschige Parks und der stadtnahe Steigerwald bieten eine Vielzahl von Gelegenheiten, reizvolle Ausflüge zu Kultur- und Naturdenkmälern zu unternehmen.

Erfurt gilt nicht nur als Tor zum Thüringer Wald, sondern liegt auch in unmittelbarer Nähe zu den alten thüringischen kulturhistorisch bedeutsamen Städten wie der Bach-Stadt Arnstadt, der Wartburgstadt Eisenach sowie der Goethe- und Schiller-Stadt Weimar, die auch mit der Mahn- und Gedenkstätte auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Buchenwald verbunden ist. Wer Erfurt besucht, sollte einen Abstecher zu den unweit gelegenen Residenzstädten Gotha und Rudolstadt unternehmen. Auch lohnt sich ein Besuch des nur einige Kilometer von Erfurt entfernten Schlosses Molsdorf, einem der schönsten Rokokobauten.

Spezialitäten

Da gibt es die berühmten Thüringer Klöße, die unverwechselbare Thüringer Rostbratwurst und das wohlschmeckende Erfurter Bier, welches einer alten Tradition folgend vom historischen Bierausrufer lautstark in den Erfurter Biergärten und Schänken gepriesen wird.

Entwicklung der Städtepartnerschaft

Aufgrund der jahrhundertelangen gemeinsamen Geschichte lag es nahe, dass Mainz eine Städtepartnerschaftsvereinbarung mit Erfurt anstrebte. Bereits im Jahr 1972 unternahm der damalige Oberbürgermeister Jockel Fuchs einen ersten Vorstoß, kulturelle und partnerschaftliche Beziehungen mit der Stadt Erfurt aufzubauen, schien die allgemeine Situation dank der innerdeutschen Gespräche zwischen Bundeskanzler Willy Brand und dem Vorsitzenden des Ministerrates der DDR, Willi Stoph, doch sehr günstig. Doch die Zeiten waren noch nicht reif für eine solche Entwicklung.

1987 bemühte sich Mainz dann erneut um Kontakte, als eine Delegation von Mainzer Kommunalpolitikern erste Gespräche in Erfurt führte. Und am 20. Februar 1988 war es dann soweit. Im Mainzer Rathaus unterzeichneten die Oberbürgermeister die erste Partnerschaftsvereinbarung der beiden Städte. Sie sollte eine "hoffungsvolle Möglichkeit darstellen, miteinander ins Gespräch zu kommen" - allerdings in einer Zeit, die von der Existenz zweier deutscher Staaten geprägt war. Sämtliche zwischen den beiden Städten vereinbarten Maßnahmen mussten durch das zuständige Ostberliner Ministerium genehmigt werden. Private Kontakte blieben die Ausnahme. Dann kam der November 1989 und damit eine völlig veränderte Situation. Bereits in den ersten Wochen nach der "Wende" besuchten Tausende von Erfurtern ihre Partnerstadt Mainz. Auch das Interesse der Mainzer Bürgerinnen und Bürger an ihrer thüringischen Partnerstadt wuchs. Viele Kontakte und Freundschaften wurden bereits in den ersten Wochen geknüpft und bestehen teilweise bis zum heutigen Tag. Am 14. Juli 1990 einigten sich die beiden Stadtführungen über die Inhalte einer neuen Partnerschaftsvereinbarung und setzten mit deren Unterzeichnung neue Schwerpunkte für die weiteren Beziehungen. Dadurch erreichte man, dass die Partnerschaft nicht nur auf offizieller Ebene gepflegt wurde, sondern vor allem Kontakte in der Bevölkerung geschlossen wurden. Sportvereine, Musikvereine, Schulklassen sowie zahlreiche Einzelpersonen begannen einen intensiven freundschaftlichen Austausch.

Kontakt

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