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Valencia

Kurzinformationen

An der Ostküste der Iberischen Halbinsel liegt Valencia, in der Mittelmeerbucht, die den Namen der Stadt trägt. Mit rund 800.000 Einwohnern ist Valencia die drittgrößte Stadt Spaniens – und eine der ältesten! Ihre Geschichte reicht bis in das Jahr 138 vor Christus zurück.

Gotische Kathedralen und Renaissancebögen, Jugendstilbauten, Gärten und Paläste schmücken die Metropole, die heute Universitätsstadt, wichtiger Wirtschaftsstandort in Spanien und ein beliebtes Reiseziel zugleich ist. Begünstigt durch das milde Klima – Valencia und die gleichnamige Provinz verzeichnen durchschnittlich 300 sonnige Tage im Jahr – pulsiert hier das Leben!

Geschichte

Valencia kann sich mit einem reichen historischen Erbe schmücken und gilt als eine der ältesten Städte an der Mittelmeerküste. Die Wurzeln der Stadt gehen bis in das Jahr 138 vor Christus zurück, als die Römer hier eine Siedlung gründeten. Sie gaben ihr den Namen "Valentia", was soviel wie "die Schöne" oder "die Kraftvolle" bedeutet. Ihre wechselvolle Geschichte wurde geprägt von Phöniziern, Griechen, Römern, Goten und mehr als 500 Jahre lang von den Arabern, die Valencia in ein bedeutsames wirtschaftliches und kulturelles Zentrum verwandelten.

Erst im Jahre 1238 eroberten die Christen unter König Jakob I. die Stadt und übernahmen die Herrschaft. Damit begann eine Zeit großer Veränderungen, die heute vor allem städtebaulich nachwirkt: Es entstanden neue christliche Kirchen und die gotische Architektur verbreitete sich. In diesen Jahrhunderten wurden die wichtigsten Denkmäler der Stadt erbaut, wie die Türme von Serrano, die Lonja de la Seda (Seidenbörse – seit 1996 UNESCO Weltkulturerbe) oder der Torre del Miguelete (Glockenturm der Kathedrale). Lange Zeit war Valencia eine der mächtigsten Städte im Mittelmeerraum und eines der blühendsten Handelszentren Europas.

Mit der Entdeckung Amerikas und der damit zunehmenden Bedeutung der südlicher gelegenen Häfen begann der Niedergang der einst „Kraftvollen“. Die Vertreibung der letzten Araber und Juden, die den Mittelstand der Stadt und die Grundlage für ihren Reichtum bildeten, führten Valencia in den Ruin.
Im Zuge der Industrialisierung entwickelten sich in Valencia zu Beginn des 20. Jahrhunderts dann Metallindustrien, Textilfabriken und Kraftwerke.

Während des Spanischen Bürgerkriegs 1936 bis 1939 war Valencia kurzzeitig Regierungssitz der Republik, 1937 verlor die Stadt diese Funktion jedoch an Barcelona. In den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts erfolgte dann ein neuer Aufschwung, der die Einwohnerzahl rasch ansteigen ließ. Seit 1982 ist Valencia die Hauptstadt der Comunidad Valenciana, eine der 15 spanischen Regionen.

Valencia heute

Einkaufsparadies, Kulturmetropole, Universitätsstadt, Wirtschaftszentrum und Touristenmekka – Valencia vereint all diese Facetten spielend. Ebenso spielend fließen die historischen Relikte Valencias mit dem neuen, futuristischen Valencia zusammen. Die modernste Errungenschaft ist die "Stadt der Künste und Wissenschaften", die verschiedene avantgardistische Gebäude mit unterschiedlichen Freizeitangeboten umfasst. Dazu gehören unter anderem das Naturwissenschaftliche Museum, der Ozeanografische Park, der Kunstpalast und das Planetarium.

Auch im historischen Stadtkern Valencias kommen Kulturfreunde auf ihre Kosten. Die Vielzahl von Museen wartet nur darauf, entdeckt und besichtigt zu werden: Das Provinzmuseum der Schönen Künste beherbergt eine reiche Sammlung gotischer Gemälde, das Colegio del Patriarca zählt unter anderem einige Grecos und ein Gemälde von van der Weyden zu seinen Schätzen. Der Palast des Marqués de Dos Aguas birgt das einzigartige Nationale Museum der Keramik und der Kunst. Mehr als 5.000 Ausstellungsstücke, die Volkskunst der alten Meister von Manises, Paterna und Alcora zeigen, sind dort ausgestellt.

Berühmt für seine Ausstellungen zeitgenössischer Kunst ist das Institut Valencia d’Art Modern. Ein Pendant zum Mainzer Gutenberg-Museum bildet das Druckmuseum im königlichen Kloster von El Puig am Rande Valencias.

Universitäten und Schulen

Seit dem Jahr 1501 ist Valencia Universitätsstadt. Heute umfasst sie alle gängigen Fachbereiche und zählt zusammen mit der Polytechnischen Universität Valencia mehr als 80.000 Studenten. Die freundschaftlichen Beziehungen zur Mainzer Universität wurden im Jahre 1979 durch ein Abkommen über die akademische Zusammenarbeit, die sich als überaus fruchtbar erwiesen hat, besiegelt.

Valencia hat eine deutsche Schule, in der die Jungen und Mädchen vom Kindergarten bis zum Abitur unterrichtet werden. Aber auch viele Gymnasien bieten Deutsch als Fremdsprache an. In der Stierkämpferschule der Stadt werden die Schüler neben dem regulären Unterrichtsstoff in die Techniken des Stierkampfes eingeweiht.

Wirtschaft

Traditionell ist Valencia eine Stadt der Möbel-, Spielzeug- und Keramikindustrie, seit einigen Jahren auch Standort neuer Technologien, vor allem auf dem Sektor der Automobilproduktion. Auf der anderen Seite ist Valencia eine Stadt der Landwirtschaft geblieben, berühmt durch die Huerta, den größten Obst- und Gemüsegarten dieser Region, in dem vorwiegend köstliche Zitrusfrüchte angeboten werden.

Dank des Hafens von internationaler Bedeutung, eines Flughafens sowie Autobahnanschlüssen in alle Richtungen spielt Valencia als Exportzentrum eine große Rolle und verzeichnet als moderne Industrie- und Handelsstadt eine stetige Wachstumsrate.

Sehenswürdigkeiten

Valencia, die lebensfrohe Stadt am Mittelmeer, lockt mit einer Palette an Freizeit- und Kulturangeboten, an Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten.
Eine einzigartige Aussicht genießen Besucher der Mittelmeerstadt vom achteckigen, unvollendeten Turm der gotischen Kathedrale: Der Blick schweift über die Stadt mit ihren rund 300 Glockentürmen, über die großen Obstplantagen und den Horizont des Meeres. Zu Füßen der Kathedrale liegt die Plaza Reina, hier bieten Händler beim alljährlichen Töpfermarkt im Juni die für die Gegend typischen Keramik-Gefäße an.

Gleich neben der Kathedrale steht die Basilika der Schutzpatronin der Stadt, Virgen de los Desamparados. Von hier aus ist es nur ein Katzensprung zum Almudin, dem alten Kornhaus des mittelalterlichen Valencia. In der Calle del Palau ist der Palast der Admirale von Aragon besonders sehenswert, in der Cal del Milagro beeindruckt die Kirche San Juan del Hospital, beides elegante gotische Bauwerke. Die Straße Serranos führt zur Plaza de Manises. Hier liegen die "Generalidad" (Provinzdeputation, erbaut im 15./16. Jahrhundert) und zwei interessante Paläste, von denen der Jaudenes das prähistorische Museum beherbergt.

Auf der Plaza del Mercado steht die Lonja de la Seda, ein Werk des Pere Compte (1483). Der wahrscheinlich schönste Bau Valencias wurde von den Kaufleuten der Stadt als Börse und Sitz des "Consulado del Mar" errichtet. Die alte Universität wurde im Jahre 1501 gegründet. Im Innenhof befindet sich eine Statue des valencianischen Humanisten Luis Vives, einem Schüler von Erasmus von Rotterdam. Die Räume beherbergen eine auserlesene Bibliothek. Der Musikpalast mit seiner sehr guten Akustik ist nicht nur für Musikliebhaber ein Anziehungspunkt. Auch das Äußere des Bauwerks mit seiner riesigen Glaskuppel stellt eine architektonische Meisterleistung dar.

Spezialitäten

Was könnte sich als Stärkung besser eignen als die berühmte Paella. Ihren Namen verdankt diese Speise der flachen kreisrunden Pfanne, in der sie zubereitet wird. Die "Paella Valenciana" ist eine besondere Köstlichkeit und, so heißt es, die beste aller Paellas. Dank der Küstennähe lassen sich auch delikate und vielfältige Fischgerichte in Valencia gut genießen.

Keine typische Spezialität für Valencia sind die luftgetrockneten Serrano-Schinken, die aus mageren Fleisch mit mild-aromatischer Note hergestellt werden. Trotzdem gibt es ihn hier überall zu kaufen und im Mercado Central liefern die reihenweise hängenden riesigen Schinken ein imposantes Bild. Auch Tapas, die kleinen und abwechslungsreichen Vorspeisen-Happen, kann man in unzähligen Bars und Restaurants bestellen.

Erholung und Freizeit

Charakteristisch für das Stadtbild Valencias sind die Turia-Gärten, eine ausgedehnte Anlage aus Parks, Gärten und Sportstätten, die das historische Zentrum in einem mehr als sieben Kilometer großen Halbkreis umschließt. Hier befindet sich auch der Bioparc Valencia, ein Zoo, in dem die unterschiedlichen Lebensräume der Tiere Afrikas, Asiens und Amerikas nachempfunden sind. Entstanden ist das gesamte Areal im ehemaligen Flussbett des Turia, der durch Valencia fließt. Nach einer folgenschweren Überschwemmung im Jahr 1957 wurde der Fluss kurzerhand umgeleitet und fließt nun außerhalb der Stadt.

Valencia besitzt eine große Anzahl öffentlicher Parkanlagen, die Gelegenheit zu erholsamen Spaziergängen bieten. Das Angebot reicht von üppigen Rosenbeeten im Stil des 19. Jahrhunderts über weitreichende Grünanlagen mit Springbrunnen bis zu botanischen Gärten mit exotischen Bäumen und Blumen. Besonders sehenswert ist die Huerta, die durch ihre sorgfältig bestellten Felder das Aussehen einer Gartenanlage hat und in der neben Zitrusfrüchten auch wunderschöne, zum Verkauf und Export bestimmte Blumen gezüchtet werden.

Wer sich in Valencia sportlich betätigen will, findet für Sportarten wie Golf, Tennis, Fußball und sogar Schießen ein vielfältiges Angebot vor. An erster Stelle stehen natürlich die vielen Wassersportarten, die man in speziellen Sporthäfen ausgiebig betreiben kann. Zuschauer zieht es zu den verschiedenen Großsportereignissen von der Segelregatta Americas Cup über das Motorrad-Rennen bis zur Formel 1 nach Valencia.

Die kilometerlangen Strände der Costa Blanca laden dazu ein, sich nach den vielen Aktivitäten zu entspannen. Denn vom Stadtkern zu einem der Sandstrände ist es nur ein Katzensprung. So lassen sich Kultur und Entspannung mühelos miteinander verknüpfen.

Wer trotz des bunten Treibens tagsüber noch Energie hat, der sollte sich das valencianische Nachtleben nicht entgehen lassen. Wenn die "Movida", die Bewegung, tobt, zeigt sich Valencias ausgelassenes Gesicht: Hier kann man locker die Nacht durchtanzen!

Ausflug in die Region

Zwischen Valencia und Tarragona erstreckt sich auf 120 Kilometern die Costa Azahar, die Orangenblütenküste, an der die meisten Zitrusfrüchte Europas wachsen. Mehr über den Orangenanbau, historische Landmaschinen und die traditionelle Kleidung der Orangenpflücker erfahren Besucher im Museo de la Taronja, dem Orangenmuseum, im Städtchen Burriana, das nördlich von Valencia liegt.

Ebenfalls im Norden Valencias liegt Peniscola, eine 54 Meter hohe Halbinsel, auf der sich eine schöne Altstadt und eine Burg befinden. Bereits die Phönizier schätzten den Reiz dieses Ortes und Anfang des 15. Jahrhunderts residierte hier sogar ein Papst: Benedikt XIII, genannt Papst Luna.

Für Naturliebhaber ist die Region Valencia ein wahres Paradies – mit Trekking-, Kletter- oder auch Mountainbiketouren in der Sierra d’Aitana lassen sich die Ausläufer der Betischen Gebirgskette entdecken und die wildzerklüftete Landschaft genießen.

Städtepartnerschaft Mainz - Valencia

Die Partnerschaft zwischen Mainz und Valencia stand von Beginn an unter einem kulturellen Stern. Während einer Gastspielreise des Mainzer Theaters – das Ensemble führte damals die beiden Wagner-Opern "Der Fliegende Holländer" und "Tannhäuser" auf – knüpfte die mitgereiste kleine Mainzer Delegation aus Vertretern des Stadtrates und der Verwaltung erste Kontakte mit der Stadt Valencia.

Der Grundstein war gelegt und schon bald intensivierte sich der kulturelle Austausch. Am 11. Dezember 1978 wurde es dann offiziell: Die Vertreter beider Städte unterzeichneten die Partnerschaftsurkunde. Damit war Valencia die erste spanische Stadt, die partnerschaftliche Bindungen in dieser Form mit einer deutschen Stadt eingegangen ist.

In den Jahren, die seitdem vergangen sind, knüpfte nicht nur die Kultur die freundschaftlichen Bande. Auch die Bürgerinnen und Bürger engagieren sich, die Partnerschaft mit Leben zu füllen. Auf private Initiative hin wurde 1989 der Freundschaftskreis gegründet, der neun Jahre später in Deutsch-Spanische Gesellschaft Mainz-Valencia e.V. umbenannt wurde. Sie fördert sowohl berufliche Kontakte zwischen deutschen und spanischen Familien als auch Freundschaften auf privater Ebene.

Trotz des immensen Größenunterschieds der beiden Städte – Valencia zählt mehr als viermal so viele Einwohner – weisen Valencia und Mainz in vielen Bereichen Gemeinsamkeiten auf: Beide Städte wurden von den Römern gegründet und sind damit geprägt von ihrer mehr als 2.000-jährigen Geschichte. Auch die Buchdruckkunst mit beweglichen Lettern, die der Mainzer Johannes Gutenberg im 15. Jahrhundert erfand, wurde in Valencia von einem Nachahmer Gutenbergs erstmals auf spanischem Boden praktiziert. Vergleichbar sind zudem die Universitäten beider Städte, die ebenfalls in enger Verbindung stehen.

Kontakt

Touristeninformation
Tourismus Valencia Convention Bureau
Avda. de las Cortes Valencianas, 41
46015 Valencia
Spanien
Telefon: +34 963 390 390
Telefax: +34 963 606 430
www.visitvalencia.com

Stadtverwaltung
Ayuntamiento de Valencia
Sara Izquierdo
Pl. del Ayuntamiento 1
46002 Valencia
Telefon: +34 963 52 54 78
Telefax: +34 963 52 33 50
www.valencia.es

Spanien-Freunde-Mainz
c/o Peter Schmidt
Berliner Str. 27
55131 Mainz
Telefon: 06131 557412
Telefon mobil: 01520 9875861
spanien-freunde-mainzgmxde

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